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Katavi National Park

Katavi Nationalpark: Geschichte

Das heutige nordwestliche Sumpfgebiet um den Lake Katavi war bereits 1911 in der deutschen Kolonialzeit als Schutzgebiet deklariert. 1974 wurde es nach Osten zum Lake Chada hin erweitert, der heute das zentrale Sumpfland markiert, und offiziell zum Nationalpark erklärt. Der Katavi Nationalpark liegt östlich des langgestreckten Tanganjikasees in den nördlichen Ausläufern des Rukwa Rift Valley, das zum Zentralafrikanischen Graben gehört. Er liegt in der Region Mpanda.

Die Gründung des Parks geht auf eine Bevölkerungsinitiative zurück und wurde von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt a. M. unterstützt. Der Rückhalt in der Bevölkerung hält bis heute an und in den Jahren 1996/97 stimmten die Bewohner der Mpanda-Region einer Vergrößerung des Nationalparks auf 4.500 km² zu. Seither liegen die Grenzen im Süden am Rungwa River (Grenze zum Rukwa Game Reserve) und im Osten am Mulele Escarpment.

Katavi Nationalpark: Allgemeines

Der Katavi Nationalpark ist der drittgrößte Nationalpark Tansanias. Zusammen mit den angrenzenden Game Reserves handelt es sich sogar um ein 10.000 km² großes Schutzgebiet.
Trotz seiner Größe ist der Katavi jedoch bis heute kaum bekannt und wird noch weniger besucht: 2005 waren es insgesamt nur 250 Besucher! Wir finden das schade, denn hinsichtlich der Akzeptanz und der Unterstützung durch die einheimische Bevölkerung ist der Park eine Ausnahme und ein leuchtendes Vorbild für ganz Afrika.
Ein Grund dafür mag seine Lage in einem wenig dicht besiedelten Gebiet sein, wo es natürlich weniger Konflikte mit der Bevölkerung gibt, als zum Beispiel an den Grenzen der Serengeti. Ein weiterer ist jedoch ein kleines Tier mit sehr schlechtem Ruf, das es dennoch verdient, als Schutzpatron der Nationalparks bezeichnet zu werden: die Tsetsefliege.

Tsetsefliegen, die heimlichen Wächter der Nationalparks

Wie überhaupt in Tansania ist die Tsetsefliege auch im Katavi ein heimlicher Star; es ist gut möglich, dass ohne die Blutsauger viele Schutzgebiete gar nicht erst entstanden wären. Jeder, der schon einmal über die Quälgeister geschimpft hat, sollte sich folgendes vor Augen führen: Erst das Vorkommen von Tsetsefliegen machte viele Regionen als Siedlungsgrund und vor allem als Weideland für die Viehherden der Massai ungeeignet – es waren solche Regionen, in denen sich Wildtiere ungestört und ohne Konkurrenz durch Menschen entfalten konnten, und die ohne Konflikte mit anderen Interessensgruppen in Nationalparks umgewandelt werden konnten.

Heutzutage ist die von den Fliegen übertragene Schlafkrankheit nicht mehr wirklich ein Thema und die Tsetses sind vor allem als Störfaktor anzusehen, den die Lodgebetreiber durch die Wahl fliegenfreier Standorte, saisonale Standortwechsel und die gezielte Bekämpfung (vielleicht kennen Sie die schwarz-blauen „Tsetse Flags“) minimieren. Sollten Sie sich dennoch einmal belästigt fühlen, denken Sie daran, dass Sie es auch diesen kleinen Tieren verdanken, dass Sie die großen Tiere Afrikas heute noch in freier Wildbahn erleben dürfen.

Katavi Nationalpark: Fauna, Flora & Geografie

Der Katavi Nationalpark bietet eine abwechslungsreiche Landschaft aus bewaldeten Bergen an den Rändern (Llyamba lya Mfipa im Westen, Mlele-Schichtstufe im Osten, Höhe ca. 1.500 m) und einem zentralen Flachland (Höhe ca. 900 m) mit saisonalen Seen, Sümpfen, Flüssen und Schwemmebenen, Mischwäldern, Grasflächen, Dambos und Strauchland.
Die beiden großen Seen, der Lake Katavi im Nordosten und der Lake Chada im Zentralteil des Parks sind große Sumpfgebiete, die auch in der Trockenzeit nicht austrocknen. Sie sind Teil der Schwemmebenen des Katuma, eines saisonalen Flusses, der die wichtigste Lebensader des Katavi darstellt. Mehr zu den Seen und Flüssen von Tansania finden Sie hier.

Dies führt zusammen mit der geringen Besucherdichte zu zwei Besonderheiten, die den Katavi von den bekannten Parks im Norden unterscheiden: viele Versteckmöglichkeiten in der dichten Vegetation sowie die Scheuheit der Wildtiere, die im Katavi ganz im Gegensatz zu den Tieren in der Serengeti oder im Ngorongoro nicht an Fahrzeuge gewöhnt sind.
Man kann also getrost sagen, dass der Besucher hier „anspruchsvollere“ Bedingungen für seine Safari vorfindet. Allerdings erhält für seine Mühen auch einen mehr als fairen Ausgleich – der Katavi ist wilder und ursprünglicher als der Norden und man ist buchstäblich allein in der absoluten Wildnis! Unserer Meinung nach genau das Richtige für fortgeschrittene Safari-Enthusiasten!

Denn: Der Katavi muss sich, was seine Fauna angeht, nicht verstecken. Der Nationalpark beherbergt etwa 50 große bis mittelgroße Säugetiere, von den Big Five fehlt einzig das Nashorn.
Wohl am berühmtesten ist der Park für sein hohes Büffelvorkommen, über 15.000 Büffel leben hier, sich in Herden von über 1.000 Tieren zusammenschließen. Im Park leben zur Regenzeit etwa 2.700 Elefanten, deren Zahl in der Trockenzeit auf etwa 4.000 ansteigt, wenn sich auch Tiere aus den umliegenden Gebieten am Katuma River und seinen Sümpfen versammeln. Am und im Wasser leben nicht nur viele Nilpferde und Krokodile, man kann sogar deren dichteste Ansammlungen in ganz Tansania finden.

Des Weiteren wurden ca. 20.000 Zebras, 17.000 Leierantilopen, 15.000 Schwarzfersenantilopen (Impalas), 15.000 Warzenschweine, weit über 4.000 Giraffen, 3.000 Riedböcke, 1.700 Kuhantilopen, 1.600 Defassa-Wasserböcke und Elenantilopen, 1.300 Buschböcke, 500 Pferde- und Rappenantilopen und 7.000 Kleinantilopen, wie  z. B. Pukus und Ducker, gezählt.
Dieser Reichtum an Pflanzenfressern zieht natürlich auch Räuber en masse an. Man findet Löwen, die hier vor allem für ihr Jagdverhalten auf Büffel interessant sein sollen, Leoparden, Tüpfelhyänen und Afrikanische Wildhunde, sehr selten sogar Geparden. Kleinere Räuber sind Falbkatze, Karakal, Serval und Schleichkatzen.
Die seltenen Afrikanischen Wildhunde leben hier in Rudeln von 4 bis 8 Tieren im Nordosten des Parks um den Katavi-See herum und wurden sogar einmal dabei beobachtet, wie sie einen männlichen Löwen auf einen Baum gejagt haben!

Der Katavi Nationalpark gehört zu den 80 important Bird Areas in Tansania, bisher wurden über 400 Arten gezählt. Vor allem Wasservögel aller couleur fühlen sich in den ausgedehnten Sumpfgebieten wohl. So hat der Rosapelikan in der Region zwischen Lake Chada und Lake Rukwa sein weltweit größtes Fortpflanzungsgebiet.
Weitere Vögel sind Schlangen- und Schreiseeadler, Goldbugpapageien, Heiliger Ibis, Mohrenklaffschnabel, Brauner Sichler, Gänse, Störche, sowie verschiedene Kraniche und Reiher.

Katavi Nationalpark: Safari

Zugang zum Park erhält man über das Park Headquarter im Norden (bei Sitalike), von wo aus der West- und der Zentralteil des Katavi gut erkundet werden können. Der neuere östliche Teil ist allerdings noch wenig erschlossen und Straßen fehlen. Aktivitäten im Park reichen von Pirschfahrten über geführte Buschwanderungen, die von einem Ranger begleitet werden, bis hin zu Fly Camping Ausflügen, bei denen im Busch übernachtet werden kann.

Wo es Straßen gibt, können Sie mit einem Geländewagen befahren werden, wir weisen jedoch darauf hin, dass die Straßenverhältnisse im östlichen Afrika ganz andere sind als im Süden. Hier ist es wilder, es rumpelt mehr und die Safari erfordert ungleich viel höheres fahrerisches Geschick. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir Tansania, wenn überhaupt, nur für geübte Selbstfahrer. Eine Safari durch Südafrika genügt unserer Meinung nach nicht als Referenz.

Die Regenzeit reicht von November bis April mit dem Höhepunkt im März und Mai. Während der Regenzeit sind die meisten Camps und Lodges geschlossen.

Katavi Nationalpark: Fazit

Wie der Mahale Mountains National Park am Tanganjikasee, gehört der Katavi zum sog. Western Circuit, der im Vergleich zum viel bekannteren Northern Circuit viel weniger „überlaufen“, aber auch abgelegener und komplizierter (und somit oft teurer) zu erreichen ist. Erfahrene Afrikareisende, die schon alles gesehen haben, können hier ein unberührtes Juwel entdecken.

Safari-Lodges und Camps im Katavi National Park

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Safari-Lodges und Camps im Katavi National Park

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