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Das Klima und die beste Reisezeit

Das wichtigste vorab: In Namibia kann man ganzjährig komfortabel reisen. Es gibt keine Jahreszeit, die völlig ungeeignet für eine Reise wäre, und umgekehrt gibt es auch keine Reisezeit, die um Klassen besser wäre als alle anderen.

Aber der Reihe nach. Namibia hat ein arides, also ein sehr regenarmes Klima. Wieviel es aber regnet, hängt dann von der genauen Lage eines Ortes im Land ab. Grundsätzlich gilt, dass die jährliche Regenmenge von Südwesten nach Nordosten stetig zunimmt, und zwar von ungefähr 50mm an der südlichen Atlantikküste bis 600mm im Caprivi-Streifen.  Zum Vergleich: In München fallen ca. 860mm pro Jahr.  Die Regenmenge in Namibia ist allerdings ungleich über das Jahr verteilt. Hauptsächlich fallen die Niederschläge von November bis März. Manchmal bleiben sie ganz aus, teilweise sogar jahrelang.

Kalahari und Namib

Naturgemäß fallen in den beiden Wüsten des Landes die wenigsten Niederschläge. In der Namib, speziell direkt an der Küste, kommen sie praktisch nicht vor. In der Kalahari regnet es zwar insgesamt mehr, aber subjektiv fällt das nicht ins Gewicht: Die Kalahari bleibt eine Wüste. Im afrikanischen Sommer, also Dezember bis Februar, wird es in den Wüstenregionen auch regelmäßig tagsüber sehr heiß, während es sich in den Nächten wenig abkühlt. Umgekehrt kann es im namibischen Winter, also Juni und Juli, nachts sogar frieren, insbesondere in den hohen Lagen des namibischen Plateaus. Dennoch erreichen die Temperaturen tagsüber wieder gut und gerne 25 Grad.  Auf diese Temperaturdifferenzen sollte man sich einstellen, indem man warme Decken oder Schlafsäcke und Fleece- oder Wollbekleidung für die Nächte mitbringt.

Intensität der Niederschläge

Die Niederschläge gehen übrigens meist kurz und heftig nieder. Selbst wenn man in der regenreichen Jahreszeit unterwegs ist, muss man deswegen und weil ja absolut gesehen immer noch wenig Regen fällt, nicht mit vollkommen verregneten Tagen rechnen. Vorsicht ist aber geboten. Die trockenen Böden sind oft nicht in der Lage, die relativ großen Wassermengen aufzunehmen. Das Wasser fließt schnell ab, so dass in trockenen Flusstälern plötzlich und unerwartet eine Flut auftaucht, weil es stromaufwärts heftig geregnet hat. Man sollte daher niemals leichtfertig in einem Flussbett sein Zelt aufschlagen oder campen.

Caprivistreifen

Das Klima im Caprivistreifen ähnelt in weiten Teilen dem des Okavango-Delta im Norden Botswanas.  Hier können die Regenfälle auch Straßen unpassierbar machen. Sie weichen auf, oder sonst unproblematische Querungen von kleineren Wasserläufen präsentieren wegen der hohen Wasserstände plötzlich große Schwierigkeiten. Manche Unterkünfte sind dann nicht mehr zu erreichen, erst recht nicht mit Fahrzeugen ohne Allradantrieb. Schon allein wegen der viel höheren Luftfeuchtigkeit fühlt sich das Klima hier völlig anders als an der Küste oder im Landesinneren an. Augenfällig ist das auch an der Vegetation zu erkennen, die üppig grün sein mag, und mit dem baumarmen, trockenen Grasland z.B. im Damaraland nichts mehr zu tun hat.

Benguelastrom und Küstennebel

Entlang der Küste Namibias fließt der Benguela-Strom nach Norden, bis er etwa an der Grenze zu Angola auf eine warme Gegenströmung trifft. Der Benguelastrom bewirkt einerseits, dass die Küstengewässer Namibias ausgesprochen nährstoffreich sind und man in ihnen darum eine überaus reiche Meeresfauna findet. Angeln in den Küstengewässern ist darum ein verbreiteter Sport. Zusätzlich legen aber auch die verschiedenen Seelöwen- und Seevogelkolonien Zeugnis von diesem Nährstoffreichtum ab.   Andererseits bewirkt der Benguelastrom aber auch, dass es entlang der gesamten namibischen Küste sehr häufig zu Nebel kommt.  Fast 150 Tage pro Jahr werden in Walvis Bay und Swakopmund als nebelig bewertet, in Lüderitz sind es immerhin noch gute 125 Tage pro Jahr.  Mit der Nebelbildung gehen kühle Temperaturen einher. In Swakopmund ist es daher fast immer deutlich angenehmer als in den Orten landeinwärts, die von der Meeresströmung nicht mehr beeinflusst werden und auch wegen ihrer Höhenlage zu stärkerer Aufheizung neigen.

Sonnenscheindauer

Die Region um Keetmanshoop ist die Region mit der höchsten Sonnenscheindauer gemessen in Stunden pro Tag. Sie liegt dort kaum eine Stunde unter dem möglichen Maximum, das sich aus der Zeit zwischen Sonnenauf- und untergang bemisst.  Bedingt durch den Nebel erhält die Küste die wenigsten Sonnenstunden.  Der ganze Rest des Landes ist zwar wahrhaftig nicht sonnenarm, aber die Sonnenstunden beleib deutlich von den möglichen Maximalwerten entfernt. Vor allem verhindert die Sommerbewölkung, dass hohe Werte erreicht werden, obwohl sie theoretisch möglich werden.   Darum sind im Norden und in der Zentralregion die Sonnenstunden im Sommer geringer als im Winter.

Südlicher Wendekreis - Tropic of Capricorn 23° 27' S

Mitten durch Namibia verläuft bei 23° 27' S der südliche Wendekreis. Auf dieser Linie steht die Sonne einmal im Jahr, nämlich am 21. Dezember senkrecht am Himmel. Je weiter man sich nördlich von dieser Linie entfernt, desto länger wird die Zeitspanne innerhalb derer die Sonne diesen hohen Stand erreicht. An der Grenze zu Angola sind es immerhin schon 10 Wochen pro Jahr, nämlich von Mitte November bis Ende Januar. Von praktischer Bedeutung ist dieser Umstand insofern, also er verdeutlicht, wie intensiv die Sonneneinstrahlung in Namibia ist. In den 4 Stunden um Mittag herum dringen die Sonnenstrahlen ungemildert durch die Erdatmosphäre auf den Erdboden. Deswegen sollte jeder Reisende eine Kopfbedeckung dabei haben.

Frost

In der Region östlich von Mariental werden die meisten Frostnächte Namibias gezählt, über dreißig pro Jahr. Von dort aus nimmt die Anzahl der Frostnächte pro Jahr in nördlicher, westlicher und südliche Richtung in nahezu konzentrischen Kreisen ab. Entlang der Küste kommt Frost nicht vor. Im Caprive-Streifen gibt es immerhin noch 2-4 Nächte pro Jahr. DIe meisten Reisenden werden aber dem Frost im Sossusvlei begegnen. Dort sind es je nach genauer Position 5-20 Frostnächte pro Jahr. In einem Land mit offener Bauweise und dem weitgehenden Verzicht auf Heizungen bedeutet dies, dass man in den Wintermonaten unbedingt Mütze, Schal, warme Jacken und Pullover, sowie gute Schlafsäcke und Decken dabei haben sollte, sofern man nicht frieren möchte. Denn selbst wenn die Temperaturen nicht unter Null sinken, kann es immer noch überall ungemütlich kalt werden.

Tageshöchsttemperaturen

In der heißen Jahreszeit gibt es beträchtliche Unterschiede in den Tageshöchsttemperaturen. Entlang der Küste liegen Sie wegen der kalten Meeresströmung bei etwa 22°C.  Bei Mariental übersteigen sie hingegen den Wert von 36°C.  Von diesen Extremen abgesehen kann man aber für ganz Namibia sagen, dass die Schwelle von 30°C im Sommer routinemäßig überschritten wird.

Luftfeuchtigkeit

In einem Land mit soviel Sonnenschein wie in Namibia erwartet man keine besonders hohe Luftfeuchtigkeit.  Entsprechend überrascht es nicht weiter, dass in der regenarmen Zeit, im namibischen Winter, die Luftfeuchtigkeit landesweit kaum 20% übersteigt. In den Sommermonaten mit ihren Regenfällen liegt sie oft jenseits von 60%, im Norden kommt sie sogar an 90% heran. Eine Ausnahme bildet wiederum die Küstenregion. Ganzjährig liegt dort die relative Luftfeuchtigkeit oberhalb von 60%, im Sommer erreicht sie auch 100%, was wiederum der Nebel "sichtbar" macht.